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Wie gesund ist unser Kindergarten-Essen? Start der Grünen Bio-Aktionswoche

08.10.2012

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Wir wollen eine gesunde und giftfreie Ernährung für unsere Kinder. Das ist derzeit nicht bei allen Produkten der Fall.

PESTIZID-RÜCKSTÄNDE IN OBST UND GEMÜSE - WIE GESUND IST UNSER KINDERGARTENESSEN?

Immer wieder werden bei Tests gesundheitsbedenkliche Pestizid-Belastungen bei Obst und Gemüse wie z.B. Paprika, Äpfel, Kopfsalat, Paradeiser, Gurken und Lauch gemessen. Chemie im Essen kann eine Reihe von Krankheiten verursachen, wie Studien belegen. Kinder sind besonders gefährdet.

Gemeinsam mit Eva Glawischnig und Horst Moser von der Firma Bio-Gast (Belieferer von Großküchen) haben wir zu einer Pressekonferenz zum Thema geladen.

Wir haben eine kleine Stichprobe von Paprika und Äpfel auf Pestizidrückstände testen lassen. Es ist dies keine breit angelegte, repräsentative Untersuchung, sondern wir haben das getan, was Eltern in ganz Österreich tagtäglich tun: Obst und Gemüse im Supermarkt für ihre Kinder einkaufen, um für eine ausgewogene und gesunde Ernährung zu sorgen.

Konkret haben wir in drei verschiedenen Supermärkten Paprika und Äpfel eingekauft. Jeweils sowohl Bioprodukte als auch Produkte aus konventioneller Landwirtschaft.

Jeweils zwei konventionelle Proben und zwei Bio-Produkte aus Österreich haben wir bei der Lebensmittelversuchsanstalt (LVA, ist die führende, private Lebensmittel-Prüfinstitution Österreichs.) auf Pestizid-Rückstände analysieren lassen.

Die Bio-Produkte waren allesamt komplett rückstandsfrei. Auf drei der vier konventionellen Produkte fanden sich Rückstände von Pestiziden.

Die Pestizid-Rückstände lagen  innerhalb der gesetzlich erlaubten Grenzwerte, die Belastung ist daher nicht als hoch einzustufen, der Verzehr der Produkte laut gesetzlicher Normen unbedenklich (Testergebnisse siehe Tabelle). Die gefundenen Stoffe stehen jedoch unter Verdacht, hormonell wirksame Chemikalien zu sein. Diese Stoffe können für Kinder besonders gefährlich sein. Die EU-Kommission wird bis Dezember 2013 Kriterien zur Charakterisierung dieser Substanzen ausarbeiten. Auch ein völliges Verbot dieser Stoffe wird auf EU-Ebene diskutiert.

Konkret gefunden wurden in der Stichprobe bei konventionellen Produkten: Flutriafol, Captan und Chlorpyrifos. Alle drei Stoffe stehen im Verdacht, hormonell wirksame Chemikalien zu sein, sogenannte „Endokrine Disruptoren".

Hormonell wirksame Chemikalien greifen in den menschlichen Hormonhaushalt ein. Das Risiko für Kinder, geschädigt zu werden, muss anders bewertet werden als jenes für Erwachsene. Der kindliche Organismus muss seine Fähigkeit, toxische Substanzen zu „entgiften" und auszuscheiden, erst noch voll entwickeln. Zugleich nehmen Kinder gemessen am Körpergewicht deutlich größere Mengen von Schadstoffen auf als Erwachsene. Daher sollte bei Kindern jeder Kontakt mit toxischen Chemikalien, sei es über die Nahrung, Kleider oder Spielsachen, gänzlich vermieden werden.

Eines bestätigen die Test: während BIO-Produkte völlig unbelastet sind, finden sich bei konventionellem Obst und Gemüse Rückstände von Pestiziden. Auch die österreichische Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) kommt bei Untersuchungen immer wieder zu ähnlichen Ergebnissen.

Deswegen schlagen die Grünen vor, alle Kindergärten innerhalb von drei Jahren auf 100% pestizid- (und gentechnikfreies) Essen, das vorwiegend aus der Region kommt, umzustellen.

 ERGEBNISSE DER TEST VON ÄPFEL UND PAPRIKA (BIO/KONVENTIONELL)

Konventionelles Produkt

Rückstand

Apfel grün aus Österreich

0,11 mg/kg Captan und 0,021 mg/kg Chlorpyrifos

Apfel Granny Smith aus der Steiermark

0,06 mg/kg Captan

Paprika Mix aus Spanien

0,013 mg/kg Flutriafol

Ungarische Spitzparika Gelb

Pestizide < kleiner Berichtsgrenze

 

BIO-Produkt

Rückstand

Bio Apfel rot aus Österreich

Keine Pestizide nachweisbar

Bio Apfel Gala aus Österreich

Keine Pestizide nachweisbar

Bio Paprika Spitz aus Österreich

Keine Pestizide nachweisbar

Bio Paprika Bullhorn aus Österreich

Keine Pestizide nachweisbar

Quelle: Untersuchung durch LVA im Auftrag des Grünen Klubs im Parlament

HINTERGRUND:

 

HORMONELL WIRKSAME CHEMIKALIEN -ENDOCRINE DISRUPTING CHEMICALS (EDC)

Was sind EDC?

Hormonell wirksame Chemikalien werden auch "endokrine Disruptoren" (Endocrine Disrupting Chemicals - EDCs) genannt. Wie der Name sagt können sie die Wirkung von körpereigenen Hormonen imitieren, verändern oder auch blockieren. Sie senden verwirrende Botschaften an den Organismus und stören so das Gleichgewicht des Hormonsystems, das beim Menschen wie beim Tier lebenswichtige Vorgänge wie Wachstum, sexuelle Entwicklung und Verhalten reguliert.

So wie die "echten" Hormone entfalten auch hormonelle Schadstoffe ihre Wirkung bereits in ausgesprochen niedrigen Konzentrationen.

In die Umwelt gelangen diese hormonellen Schadstoffe aufgrund ihrer weltweiten industriellen Verwendung bei der Herstellung von Konsumprodukten. Doch findet man sie auch im menschlichen Körper. Ihre Aufnahme erfolgt teilweise über die Haut und die Atemluft, der größte Teil wird aber über die Nahrung aufgenommen; insbesondere auch als Rückstände von hormonell wirksamen Pestiziden.

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Das Risiko für Kinder durch hormonell wirksame Chemikalien geschädigt zu werden, muss anders bewertet werden als jenes für Erwachsene. Der kindliche Organismus muss seine Fähigkeit, toxische Substanzen zu „entgiften" und auszuscheiden, erst noch voll entwickeln. Zugleich nehmen Kinder gemessen am Körpergewicht deutlich größere Mengen von Schadstoffen auf als Erwachsene. Daher sollte gerade bei Kindern jeder Kontakt mit toxischen Chemikalien, sei es über die Nahrung, Kleider oder Spielsachen, gänzlich vermieden werden.

Was bewirken EDC?

Eine wachsende Zahl wissenschaftlicher Studien zeigt, dass hormonell wirksame Chemikalien mit einer Reihe chronischer Krankheiten in Zusammenhang stehen; darunter Fruchtbarkeitsstörungen, hormonell bedingte Krebserkrankungen wie Brust- und Prostatakrebs, Fettleibigkeit und Diabetes.

Was macht die EU?

Bei diesen Krankheiten ist in Europa ein besorgniserregender Anstieg zu beobachten. Erste Einschränkungen und Verbote für den Einsatz hormonell wirksamer Chemikalien gibt es bei Kinderspielzeug, Babyflaschen und Kosmetika. Für Lebensmittel sieht die neue europäische Pestizid-Gesetzgebung (in Kraft getreten im Juni 2011) vor dem Hintergrund möglicher Gesundheitsgefahren ein generelles Verbot hormonell wirksamer Pestizidwirkstoffe vor. Die EU-Kommission wird bis Dezember 2013 Kriterien zur Charakterisierung dieser Substanzen ausarbeiten. Entscheidend wird sein, ob diese ausreichenden Schutz für die KonsumentInnen bieten werden. Bis das gesetzlich verankerte Verbot für hormonelle Pestizide tatsächlich umgesetzt wird, können sich KonsumentInnen nur schützen, indem sie bestimmte Produkte in der Ernährung und im Haushalt entweder reduzieren oder gänzlich vermeiden.

Der beste Weg, das Risiko zu reduzieren, ist der Griff zu BIO-Produkten

Biologisch produzierte Lebensmittel sind frei von synthetischen Pestiziden. Der Anbau erfolgt unter strengen Regeln, die garantieren, dass keine schädlichen Chemikalien eingesetzt werden und die Produktion nachhaltig erfolgt. Daher sind Bio-Produkte im Vergleich zu konventioneller Ware eine sehr gute Wahl - insbesondere für Kinder.

Gemeinsam mit Eva und den Wiener Grünen besuchen wir verschiedene Märkte in Wien:

Hier am Viktor-Adler-Markt in Wien-Favoriten.


  Eva Glawischnig und der Wiener Gemeinderat Senol Akkilic im Gespräch mit den Standlern

Die Wiener Gemeinderäte Rüdiger Maresch und Monika Vana beim Verteilen der fair-Trade Bio-Einkaufstaschen!

Zur aktuellen Situation in den österreichischen Kindergärten betreffend Bio-Versorgung siehe unsere Recherche (Download)!



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