Einfuhr von Gentech-Raps muss verhindert werden
Grüne: EU-Kommission befasst Agrar- statt Umweltministerrat
"Offenbar aus taktischen Gründen will die Kommission
nun die Inverkehrbringung des gentechnisch veränderten
Ölrapsproduktes Ms8, Rf3 und Ms8xRf3 beim Landwirtschaftsrat am
18.und 19. September durchdrücken, weil sie sich dort eher eine
qualifizierte Mehrheit erwartet als im Umweltministerrat, wo die
Materie eigentlich hingehört", kritisiert der Agrarsprecher der
Grünen Wolfgang Pirklhuber. Dabei geht es um ein gentechnisch
verändertes Ölrapsprodukt, das gegenüber dem Herbizid
Glufosinat-Ammonium tolerant ist und von der Firma Bayer zur
Zulassung eingereicht wurde.
"BM Pröll muss auf jeden Fall gegen die Zulassung stimmen, denn
ähnlich wie beim Gentech-Raps GT 73 - über den bereits ein
österreichisches Importverbot verhängt wurde - besteht die Gefahr
einer weiträumigen, unbeabsichtigten Verbreitung. Schwerwiegende
Bedenken hinsichtlich der toxischen sowie allergenen Auswirkungen
liegen vor", warnt Pirklhuber. Der Zulassungsantrag muss daher zurück
an den Start und eine gründliche Risikobewertung bezüglich der
Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt vorgelegt werden.
Pirklhuber fordert die Kommission auf, nicht ständig vor der
Gentech-Lobby in die Knie zu gehen und endlich zur Kenntnis zu
nehmen, dass ein Großteil der Bevölkerung den Einsatz der Gentechnik
in der Landwirtschaft und bei Lebensmitteln ablehnt. Die Kommission
ist gefordert, endlich eine unabhängige Risikobewertung zu etablieren
und das Zulassungsverfahren zu reformieren, sodass einfache
Mehrheiten im Ministerrat ausreichen, um die Zulassung von
Gentechnikprodukten zu verhindern.
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