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Für ÖVP ist Chemielobby wichtiger als die Gesundheit der ÖsterreicherInnen
13.06.2013

Typ
Presseaussendung

Kategorie
RSS Feed Lebensmittelsicherheit



Für ÖVP ist Chemielobby wichtiger als die Gesundheit der ÖsterreicherInnen


Grüner Antrag auf Glyphosatverbot seit 2011 von ÖVP auf die lange Bank geschoben


Glyphosat ist im Getreideanbau das beliebteste Spritzgift. Nun wurde das Herbizid im Urin von Großstädtern aus 18 europäischen Staaten nachgewiesen. In Österreich fanden sich bei 30 Prozent der Untersuchten Rückstände von Glyphosat oder des Glyphosatabbauproduktes AMPA.


In den letzten Jahren verdichten sich die Hinweise, dass der Wirkstoff Glyphosat und weitere Zusatzstoffe sowie deren Abbauprodukte gefährlicher als bisher angenommen für Pflanze, Tier und Mensch sind. Konkret stehen sie im Verdacht, bei Tieren und Menschen die Fortpflanzung und Embryonal- bzw. Fötalentwicklung zu stören sowie bestimmte Krebserkrankungen zu begünstigen.


"Trotz der alarmierender Studien hat Minister Berlakovich noch im Oktober 2011 auf unsere Anfrage geantwortet, dass es keinen Grund für Risikominimierende Maßnahmen in Bezug auf Glyphosat gäbe. Wie so häufig hat sich der Minister offensichtlich geirrt. Unseren Antrag für eine Aussetzung der Zulassung glyphosathältiger Pflanzenschutzmittel, der zahlreiche wissenschaftliche Erkenntnisse zu Risiken von Glyphosat zitiert, haben wir bereits im Juni 2011 im Nationalrat eingebracht. Die ÖVP hat diesen auf die lange Bank geschoben. Wie im Fall der bienengefährlichen Neonicotinoide entsteht auch hier der Eindruck, die Interessen der Chemielobby sind der ÖVP wichtiger als der Schutz der Gesundheit der ÖsterreicherInnen", sagt Wolfgang Pirklhuber, Landwirtschaftssprecher der Grünen.


Laut den Herstellerangaben baut sich Glyphosat angeblich schnell ab und hätte demnach gar nicht im menschlichen Urin zu finden sein dürfen. Die Fakten sprechen eine andere Sprache. "Hier haben wir definitiv Handlungsbedarf. Ein Totalherbizid-Verbot muss zumindest im Österreichischen Programm für Umweltgerechte Landwirtschaft (ÖPUL) festgeschrieben werden. Der Einsatz als Sikkationsmittel, zum Todspritzen des lästigen Beiwuchses als "Erntehelfer", ist sofort zu verbieten. Das hätte zur Folge, dass der Einsatz dieser Risiko-Produkte in Österreich deutlich reduziert würde und die Belastung des Menschen zurückginge", meint Pirklhuber.


Da Glyphosat nicht das einzige problematische Pestizid ist, fordern die Grünen ein Pestizidreduktionsprogramm für Österreich. "Es ist möglich in Österreich den Einsatz von problematischen Pestiziden bis zum Jahr 2020 um 30 Prozent zu reduzieren. Hierfür kann der Landwirtschaftsminister Rahmenbedingungen schaffen, zum Beispiel in dem er Förderungen an solche Programme bindet. Natürlich würde dann die chemische Industrie weniger Geld in Österreich verdienen, aber für die Umwelt und die Gesundheit der Menschen hätten wir erhebliche Fortschritte erreicht", sagt Pirklhuber.


 




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